Bäderarten

Übersicht historischer und moderner Bäderarten

Saunabetrieben, Wellnessanlagen und öffentlichen Bädern werden heute viele unterschiedliche Badeformen für ihr Angebotsspektrum offeriert. Die Vielfalt ist so groß wie nie zuvor. Die lieferbare Auswahl reicht von Heiß- und Warmluftbädern über Dampfräume bis zu unterschiedlich temperierten stillen oder bewegten Wasserbädern. Dabei werden sowohl Anleihen an unterschiedliche Kulturkreise gemacht als auch auf historische Vorbilder zurückgegriffen. So variantenreich sich die Produkte präsentieren, so breit gefächert sind die Bezeichnungen für sie. Allerdings entsprechen die Produktbezeichnungen nicht immer den historisch überlieferten oder kulturell festgelegten Termini und diese wiederum nicht den angebotenen Klimata der Badeeinrichtungen. Dieser Beitrag soll in dieser Hinsicht für Klarheit sorgen.

Die Palette der Badearten gliedert sich im Wesentlichen in Luft- und Wasserbäder. Sodann unterscheiden sie sich durch die Temperaturen und/oder Feuchtegrade sowie durch die damit zusammenhängenden Anwendungszeiten. Darüber hinaus kann die Bauweise der Bäder ein Ordnungsfaktor sein. So kann bei den Luftbädern zwischen massiv gebauten oder mit Holz und anderen leichten Materialien errichteten Baderäumen unterschieden werden. Die Wasserbäder können nach natürlicher Fassung oder künstlicher Herstellung, nach ihrer Temperatur oder Nutzungsart geordnet werden und auch danach, ob sie zur Einzelnutzung oder für gemeinschaftliches Baden ausgelegt werden. Eine chronologische Übersicht der Bäderarten ist ebenfalls möglich, hier aber nicht beabsichtigt.

Wasserbäder

Das Baden im kalten Wasser der Flüsse und Seen oder im Wasser der zahlreich auf der Erde vorkommenden warmen Quellen dürfte den Menschen von Beginn ihrer Entwicklung an Gewohnheit gewesen sein. Ausgrabungen belegen außerdem, dass bereits vor mehr als 4000 Jahren in verschiedenen Kulturkreisen das Baden in künstlich hergestellten Becken und Wannen üblich gewesen ist. Die Anwendung des Wassers zu Heilzwecken lässt sich gleichfalls bis in die Anfänge der Heilkunde zurückverfolgen. Dies liegt vor allen Dingen an den günstigen Eigenschaften von Wasser (mechanische Wirkungen, hohe spezifische Wärme), die ideal für therapeutische Anwendungen und Entspannungsleistungen sind. Daneben werden Wasserbäder zu gezielten Körperabkühlungen und aus rituellen Gründen genutzt. Die Temperaturspanne umfasst dabei gut 35 °C vom 12 °C kalten Tretbeckenwasser bis zum 50 °C heißen japanischen Bad. Das Wasser kann natürliche oder künstlich zugesetzte gelöste Stoffe enthalten.

Heißluft-, Warmluft- und Dampfräume

Seit mehr als 10.000 Jahren nutzt der Mensch mehr oder weniger stark erwärmte Luft zur Körpererwärmung und –reinigung, zu rituellen Zwecken sowie aus prophylaktischen und therapeutischen Gründen. Die baugeschichtliche Entwicklung der Badeeinrichtungen verlief dabei nicht linear. In frühgeschichtlicher Zeit bestanden die Bademöglichkeiten auf der nördlichen Welthalbkugel aus bedeckten Erdgruben und Schwitzzelten. In der Antike sowie in mittel- und südamerikanischen Hochkulturen wurden die dann gemauerten Baderäume architektonisch aufwändig gestaltet und mit anspruchsvollen Heizsystemen versehen.

Dieser hohe Entwicklungsstand konnte allerdings nicht bis in unser Mittelalter gehalten werden. In Mitteleuropa wurden zu dieser Zeit die Baderäume wieder in einfacher Holzbauweise errichtet. Erst in jüngerer Vergangenheit – unterbrochen durch die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges – entwickelte sich dann wieder ein gestalterisch und technisch hoch stehendes Badewesen.

 Klimatisch unterscheiden sich die Luftbäderarten durch verschiedene Raumtemperaturen und den variierenden Feuchtegehalt. Dabei können die Bäderarten rückblickend in die Historie klimatisch nicht immer scharf getrennt werden. Fast immer werden die Bäder jedoch im thermischen Wechsel mit Kaltwasseranwendungen durchgeführt.

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